Architektur der Ausgrenzung
& des anti-palästinensischen
Rassismus
Analyse zur strukturellen Repression
und Diffamierung gegen Palästina-Solidarität
in München
Dieses Dokument soll als Grundlage für
juristische Schritte, politische
Interventionen, zivilgesellschaftliche
Mobilisierung und internationale
Berichterstattung gegen die
Unterdrückung palästina-solidarischer
Stimmen in Deutschland dienen. Es ist
zugleich ein Werkzeug für Aktivist:innen,
die sich gegen staatliche und
gesellschaftliche Repressionen wehren,
und eine Informationsquelle für
Menschen, die sich jenseits verzerrter
Darstellungen ein ausgewogenes Bild der
Situation machen wollen. Darüber hinaus
hilft es, Muster zu erkennen, mit denen
unliebsame Meinungen systematisch aus
dem öffentlichen Diskurs verbannt werden
– Mechanismen, die letztlich jede Person
betreffen können.
Es soll nicht nur dokumentieren, sondern
zum Handeln befähigen und den Raum
für demokratische Debatten
zurückerobern. Vor allem soll es daran
erinnern, dass es allen Menschen in
Deutschland – unabhängig von Herkunft
– nicht nur moralisch, sondern vor allem
rechtlich zusteht, ihre Meinung frei zu
äußern, sich öffentlich gegen Völkermord
zu positionieren, ein Ende des Genozids zu
fordern und für die Einhaltung des
internationalen Rechts, insbesondere des
humanitären Völkerrechts, einzutreten.
Einleitung
Die palästinensische Menschenrechtsbewegung
steht in Deutschland unter beispiellosem Druck. Was
als demokratischer Raum für Meinungsfreiheit und
politisches Engagement galt, wird zunehmend zu
einem Ort der Zensur, der Angst und der systemati-
schen Entrechtung. Insbesondere in München, einer
Stadt, die sich gerne als weltoffen und liberal insze-
niert, eskaliert die Repression auf erschreckende
Weise. Was sich dort abspielt, ist nicht nur ein poli-
tischer Skandal, sondern ein Angriff auf grundle-
gende Menschenrechte.
Die Repressionen folgen dabei einer klaren Linie – sie
sind konkret, organisiert und vielschichtig. Im Herbst
2023 erklärte der Münchner Oberbürgermeister
Dieter Reiter, dass palästinensische Demonstratio-
nen in München generell verboten seien.
1
Unter dem
Deckmantel der Gefahrenabwehr wurde ein pau-
schales Verbot verhängt, das nicht nur gegen das
Versammlungsrecht verstößt, sondern den politi-
schen Protest einer gesamten Bewegung per se kri-
minalisiert. Es war ein Akt der Zensur, verordnet von
oberster Stelle – ein gefährlicher Präzedenzfall für
die Abschaffung von Grundrechten im Namen ver-
meintlicher Sicherheit.
Doch es bleibt nicht bei staatlicher Repression.
Unterstützt wird dieses Vorgehen durch ein Netz-
werk aus zivilgesellschaftlichen Akteur:innen, die
sich selbst als „antirassistisch oderweltoffenprä-
sentieren, tatsächlich aber aktiv an der Diffamierung
und Ausgrenzung palästinensischer Stimmen mitwir-
ken. Organisationen wie München ist bunt!, RIAS
Bayern oder Teile der Stadtgesellschaft haben syste-
matisch dazu beigetragen, dass palästina-solidari-
sche Veranstaltungen abgesagt, Künstler:innen aus-
geladen und Veranstaltungsräume entzogen wurden.
In vielen Fällen reichte die bloße Ankündigung eines
palästinensisch gefärbten Diskurses, um Druckkam-
pagnen auszulösen. So wurde etwa eine Podiumsdis-
kussion der Evangelischen Stadtakademie zur Situa-
tion in Gaza und Israel kurzfristig abgesagt – nicht
etwa, weil sie Hass verbreitete, sondern weil sie die
“falschen Stimmen zuließ.
2 3
Künstler:innen und
Redner:innen wurden öffentlich diskreditiert, auf
Initiative eines medial-politischen Mobs, der es sich
zur Aufgabe gemacht hat, Palästina-Aktivist:innen
öffentlich zu brandmarken. Was hier geschieht, ist
kein Schutz jüdischen Lebens – es ist die Zerstörung
demokratischer Debattenräume durch politische
Erpressung und moralische Panik.
In dieses Klima reiht sich der Bericht „Analyse: Paläs-
tina Spricht 2024“ des Feierwerk e.V. – Fachinforma-
tionsstelle Rechtsextremismus München (FIRM)
4
nahtlos ein. Unter dem Anschein neutraler Beobach-
tung betreibt dieser Text eine perfide Form der Dis-
kurskontrolle. Indem er palästinensischen Protest
mit „extremistischen Tendenzen“ in Verbindung
bringt, reproduziert er rassistische Denkmuster, ver-
kehrt legitimen Widerstand in eine angebliche
Gefahr und schafft ein Klima, das die Entmenschli-
chung von Palästina-Aktivist:innen nicht nur zulässt,
sondern legitimiert.
Das hier vorliegende Dokument ist keine Stellung-
nahme. Es ist eine Anklage und ein dokumentierter
Versuch, ein System sichtbar zu machen, das sich der
Öffentlichkeit allzu oft unter dem Deckmantel der
„Sicherheit“ entzieht.
Es ist ein politisches Doku-
ment – und es erhebt Einspruch.
Es ist eine Anklage gegen die politische Gleichset-
zung von Antizionismus* mit Antisemitismus (Hass
gegen Juden und Jüdinnen) – ein rhetorischer
Taschenspielertrick, der nicht aufklären, sondern ein-
schüchtern und zum Schweigen bringen will.
Eine Anklage gegen die bayerischen Behörden, die
unter dem Vorwand der Sicherheit ein repressives
Regime errichten, in dem palästinensisches Leben,
Trauer und Widerstand unter Generalverdacht
gestellt werden.
Es ist eine Anklage gegen ein System, das Kritik an
der israelischen Regierung nicht nur ignoriert, son-
dern gezielt als „Hass brandmarkt, während es
gleichzeitig über das unermessliche Leid in Gaza
schweigt – oder schlimmer noch: es relativiert, legiti-
miert, und teilweise sogar befürwortet.
Was hier geschieht, ist nicht nur politisch proble-
matisch, sondern auch moralisch höchst bedenk-
lich. Es verweist auf tief verwurzelte strukturelle
Ungleichheiten und Diskriminierungsformen,
die palästinensische Identitäten und Lebensrealitä-
ten in Frage stellen und ihnen grundlegende Rechte
absprechen. Solche Entwicklungen stellen eine
ernsthafte Gefahr dar – nicht nur für Palästinenser:
innen, sondern für jede demokratische Gesellschaft,
die sich auf Meinungsfreiheit, Gerechtigkeit und
Menschenwürde beruft.
* bezeichnet die Ablehnung oder Kritik an der zionistischen Ideo-
logie oder Praxis, also an der Idee, dass das jüdische Volk aus der
ganzen Welt einen eigenen Nationalstaat im historischen Gebiet
Palästinas gründen oder unterhalten sollte, indem es die lokale,
indigene, palästinensische Bevölkerung vertreibt und “säubert”.
Antizionismus richtet sich nicht gegen jüdische Menschen als
solche, sondern gegen die politische Ideologie oder den Staat
Israel in seiner zionistischen Form.
5
Bereits 1975 erklärte die UNGeneralversammlung die Ideologie
des Zionismus zu einer Form des Rassismus. Israel und die USA
erzwangen die Aufhebung dieses Beschlusses 1991.
Kontext
Gaza, Genozid und globale Solidarität
Seit etwa 2 Jahren führt Israel im Gazastreifen einen
Völkermord von unvorstellbarem Ausmaß durch.
Was als „Krieg gegen den Terrorbezeichnet wird,
entpuppt sich in seiner Realität als systematische
Vernichtung zivilen palästinensischen Lebens:
Wohnhäuser werden in Schutt und Asche gelegt,
Krankenhäuser dem Erdboden gleichgemacht,
Strom- und Wasserversorgung gezielt zerstört. Kein
Ort ist sicher, keine Menschenseele wird verschont.
Studien des Lancet
6
und der Harvard University
7
gehen mittlerweile davon aus, dass Israel bereits
zwischen 180.000 und 350.000 Palästinenser:in-
nen (816% der Bevölkerung) getötet hat – ein
sehr großer Anteil an Kindern, deren Namen nie
genannt, deren Gesichter nie gezeigt, deren
Geschichten nie erzählt werden.
Internationale Organisationen wie Human Rights
Watch
8
, Amnesty International
9
, führende UNVer-
treter:innen
10
, Völkerrechtler:innen, Genozid- und
Holocaust-Forscher:innen weltweit
11 12
und führende
Menschenrechtsorganisation in Israel, z.B BTselem
und Physicians for Human Rights Israel
13
, haben
längst ausgesprochen, was nicht mehr zu übersehen
ist: Was in Gaza geschieht, ist ein Genozid. Ein
gezielter, brutaler Vernichtungsfeldzug gegen ein
entrechtetes, belagertes Volk – vor den Augen einer
scheinbar ohnmächtigen, in Wahrheit aber mitschul-
digen Weltgemeinschaft.
Während rund um den Globus Proteste auflodern,
während Millionen auf die Straßen gehen, um ihre
Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung zu
bekunden, geschieht in Deutschland das Gegenteil:
Versammlungen werden verboten, Demonstrant:in-
nen krankenhausreif geschlagen, Transparente
beschlagnahmt, Aktivist:innen verhaftet, Medienbe-
richte zensiert und Veranstaltungen verboten.
Stimmen werden systematisch zum Schweigen
gebracht.
Die Repression, mit der der deutsche Staat palästi-
nensische, migrantische und solidarische Bewegun-
gen überzieht, ist keine Sicherheitsmaßnahme. Sie
ist ein Akt der politischen GewaltAusdruck eines
tief verwurzelten, institutionellen Rassismus,
gespeist aus einer historischen Schuld, die niemals
wirklich aufgearbeitet wurde. Eine Schuld, die sich
nicht selbst kritisch reflektiert, sondern auf andere
projiziert – auf jene, deren bloße Existenz als Provo-
kation gilt: die Palästinenser:innen.
Diese Schuld wird nicht durch Schweigen geheilt. Sie
wird nicht durch Verbote, Polizeigewalt oder politi-
sche Lügen getilgt. Sie wird zur Waffe gemacht
gegen jene, die es wagen, Unrecht beim Namen zu
nennen.
Was wir erleben, ist keine einfache innenpolitische
Debatte. Es ist ein Moment moralischen Zusam-
menbruchs. Ein Verrat an der Menschenwürde.
Eine Mitschuld an einem Verbrechen gegen die
Menschlichkeit.
Und deshalb ist es die Pflicht aller Menschen in
Deutschland, nicht zu schweigen.
Nicht angesichts von Massengräbern.
Nicht angesichts ausgehungerter und
verstümmelter Kinder.
Nicht angesichts zerfetzter und
enthaupteter Körper.
Nicht angesichts deutscher Waffen,
die Israel für Kriegsverbrechen benutzt
Dieses Dokument ist kein Aufruf zur Empörung.
Es ist ein Aufruf zum Handeln.
Denn wer in
Zeiten des Völkermords schweigt, hat sich
bereits entschieden – gegen die Menschlichkeit.
Dieses Dokument soll daran erinnern, dass es
allen Menschen in Deutschland – unabhängig von
Herkunft – nicht nur moralisch, sondern vor
allem rechtlich zusteht, ihre Meinung frei zu
äußern, sich öffentlich gegen Völkermord zu
positionieren, ein Ende des Genozids zu fordern
und für die Einhaltung des internationalen
Rechts, insbesondere des humanitären Völker-
rechts, einzutreten.
Es ist Ausdruck der demokratischen Verantwor-
tung und der rechtlich geschützten Freiheit,
nicht zu schweigen, sondern aktiv für Men-
schenrechte und Gerechtigkeit einzustehen.
Palästina Spricht München ist eine der palästina-solidari-
schen Gruppierungen, die in der Stadt immer wieder Ziel
organisierter Diffamierungskampagnen werden.
Fallstudie:
Der Bericht zu “Palästina Spricht München" von Feierwerk e.V.
Der Bericht „Analyse: Palästina Spricht 2024“ des Fei-
erwerk e.V – Fachinformationsstelle Rechtsextremis-
mus München (FIRM) ist nicht etwa ein Beitrag zur
sachlichen Diskussion – er ist ein Paradebeispiel für
die
staatlich und gesellschaftlich orchestrierte
Delegitimierung palästinensischer Stimmen. Unter
dem Deckmantel der Analyse schafft dieser als
gemeinnützig eingetragene Verein in diesem Bericht
ein Klima, das die Entmenschlichung palästinensi-
scher und pro-palästinensischer Aktivist:innen legiti-
miert. Der Bericht bedient sich anti-palästinensi-
scher Narrative, reproduziert rassistische Denkmus-
ter und betreibt eine perfide Form der Kriminalisie-
rung – gegenüber legitimen Formen des Protests und
des Widerstands.
Besonders kritisch zu bewerten ist, dass der inhalt-
lich fragwürdige Bericht von der Stadt München bzw.
der zuständigen Versammlungsbehörde als Grund-
lage für versammlungsrechtliche Entscheidungen
herangezogen wird.
14
Damit fungiert er faktisch als
Begründung für Einschränkungen oder Untersagun-
gen von Grundrechtsausübungen – insbesondere der
Versammlungsfreiheit, des Rechts auf Protest und
der politischen Meinungsäußerung zu palästinensi-
schen Menschenrechten im öffentlichen Diskurs.
Dass eine Einschätzung, die weder wissenschaftli-
chen Mindeststandards entspricht noch methodisch
tragfähig ist und - wie dieser Bericht belegt - gravie-
rende Mängel aufweist, von einer Behörde zur Legi-
timation repressiver Maßnahmen herangezogen
wird, begründet erhebliche verfassungsrechtliche
Bedenken. Die staatliche Bezugnahme auf ein sol-
ches Pamphlet entlarvt dabei nicht nur das instituti-
onelle Ausmaß des anti-palästinensischen Rassis-
mus, sondern verdeutlicht auch, wie tief die struktu-
relle Voreingenommenheit innerhalb staatlicher Ent-
scheidungsprozesse reicht.
Auf methodischer Ebene offenbart sich umso mehr
die Durchschaubarkeit und erhebliche Gefahr des
Berichts:
Nutzung von Kampfbegriffen:
Es fehlt ein erkennbares Untersuchungsdesign,
die verwendeten Begriffe bleiben undefiniert und
zentrale Quellen werden weder offengelegt, noch
kontextualisiert. Begriffe wie „Antisemitismus,
„Islamismusoder Verschwörungsideologien“
dienen nicht als analytische Instrumente, son-
dern als politisch aufgeladene Kampfbegriffe.
Kontextentzug und Verzerrung:
Aussagen werden ohne historischen oder politi-
schen Rahmen interpretiert. Zum Beispiel wird
auf Seite 6 die Aussage Wir erkennen kein Exis-
tenzrecht [Israels] an, wenn es Vertreibung und
Unterdrückung bedeutet als pauschale Vernich-
tungsdrohung gewertet – ohne den anti-kolonia-
len Kontext oder die Differenzierung zwischen
Staat und System zu benennen.
Verdacht ersetzt Beweis:
Antisemitismus wird oft allein durch visuelle
Symbolik oder Vermutungen konstruiert. Auf
Seite 11 des Berichts wird ein Schild mit einer isra-
elischen Flagge, die einer Frau den Mund zuhält,
als antisemitisches „Maulkorb-Motiv gedeutet –
ohne Einordnung, Kontext oder Auseinanderset-
zung mit der Absicht der Abbildung.
Unscharfe Begriffsnutzung:
Politisch umstrittene Begriffe werden verwendet,
ohne sie analytisch zu definieren. Zum Beispiel
wird die 3DRegel von Natan Sharansky (Dämoni-
sierung, Doppelstandards, Delegitimierung) auf
Seite 3 & 4 als Bewertungsmaßstab angewendet
ohne Hinweis auf die massive wissenschaftliche
Kritik an dieser Definition.
Fehlende Quellenkritik:
Politisch positionierte Akteure werden als neu-
trale Quellen dargestellt. Auf Seite 4 stützt sich
der Bericht zum Beispiel zentral auf Informatio-
nen der Einrichtung Recherche- und Informations-
stelle Antisemitismus (kurz RIAS), ohne deren poli-
tische Agenda, Methodik oder Definitionsstan-
dards kritisch zu prüfen. Mehr zur Kritik an RIAS
findet sich weiter unten.
Fehlende Pluralität palästinensischer Stimmen:
Es gibt keine Einbindung oder Darstellung der
Sichtweisen der Beschuldigten. Der gesamte
Bericht enthält weder Interviews, noch Zitate
oder nachvollziehbare Versuche, Stimmen inner-
halb der Bewegung zu Wort kommen zu lassen
oder interne Pluralität zu erfassen.
Rhetorische Pathologisierung:
Politische Positionen werden als Radikalisierung
oder Gefährdung dargestellt. Zum Beispiel wird
auf Seite 6 die Parole We don’t want no two
states, give us back ’48!“ als Vernichtungsdrohung
gedeutet – ohne Diskussion über eine Ein-Staa-
ten-Lösung oder die historische Bedeutung von
1948 für Palästinenser:innen.
Kollektivschuld durch Einzelfälle:
Einzelpersonen werden als Repräsentant:innen
der gesamten Bewegung dargestellt. Auf Seite 5
des Berichts wird ein einzelner geteilter Insta-
gram-Post, der ein stilisiertes Bild eines David-
sterns mit Markennamen zeigt, als antisemiti-
scher Beleg für die Grundhaltung der gesamten
Organisation gewertet – ohne Beleg für eine kol-
lektive Verantwortlichkeit.
Das Ergebnis ist ein Bericht, der nicht zur Aufklä-
rung, sondern zur Spaltung beiträgt. Ein Text, der
nicht schützt, sondern gefährdet – Menschen, Bewe-
gungen und das Recht auf Dissens. Diese „Analyse“
reiht sich damit in einen repressiven Diskurs ein, der
Palästina-Solidarität nicht nur delegitimieren,
sondern ganz zerschlagen will.
Der Bericht ist kein wissenschaftliches Dokument,
sondern ein politisches Werkzeug – im Dienst eines
Staates, der palästinensischen Protest systematisch
als Sicherheitsproblem konstruiert, und einer Gesell-
schaft, die sich zunehmend dem historischen Selbst-
gespräch verweigert.
Wer den Bericht aufmerksam liest, erkennt:
Es geht
hier nicht um den Schutz jüdischen Lebens, son-
dern um die Kontrolle des Diskurses. Nicht um
Antisemitismusbekämpfung, sondern um die Unter-
drückung einer antikolonialen, antirassistischen und
menschenrechts-orientierten Bewegung.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass der
Bericht Ausdruck eines politischen Klimas ist, das
Grundrechte selektiv verteilt, die historische Schuld
Deutschlands instrumentalisiert und die Solidarität
mit dem unterdrückten palästinensischen Volk zum
Delikt erklärt.
Sowohl staatliche, als auch zivilgesellschaftliche Organisationen
stützen sich in ihren Diffamierungs-Kampagnen gegen palästina-
solidarische Gruppen, Einrichtungen und Einzelpersonen auf ver-
meintlich unabhängige und wissenschaftlich fundierte Berichte
und Analysen von FIRM oder RIAS.
Pro-israelischen Demonstrierende, die auch im Umfeld der Orga-
nisation München ist bunt! aktiv sind, präsentierten im August
2025 dieses Banner. Es verharmlost nicht nur die Taten des
wegen Kriegsverbrechen international gesuchten israelischen
Präsidenten Netanyahu, sondern verbietet einem von Apartheid
und Genozid betroffenen Volk, öffentlich über über diese Verbre-
chen zu sprechen. In der gewählten Formulierung richtet sich das
Banner auch ganz deutlich gegen die Gruppierung Palästina
Spricht – eben jene Gruppe, die im FIRMBericht diffamiert wird.
Auszug aus einem offiziellen Bescheid der Stadt
München, in dem geplante Gedenkveranstaltungen
für Gaza auf Basis des Berichts von FIRM einge-
schränkt werden, sowie mit Verweis auf einen Bei-
trag in der Abendzeitung, der sich ebenfalls auf den
FIRMBericht stützt.
„Die Fachinformationsstelle
Rechtsextremismus (Firm)
stellt in ihrer neuesten
Veröffentlichung bzgl. PS_
MUC fest, dass sich immer
wieder positive Bezüge auf
Terrorist*innen feststellen
lassen.
„Der Bezug von PS_MUC zur
HAMAS ist belegt und auch
für den objektiven
Beobachter z.B. über den
Fachbeitrag der Firm und die
Beleuchtung dessen in einem
Artikel in der Abendzeitung
vom 25.06.2024
nachvollziehbar.
Netzwerkbasierte Repression
gegen palästinensische Stimmen in München
In München lässt sich ein
wachsendes Netzwerk
zivilgesellschaftlicher und institutioneller Akteure
beobachten, das systematisch auf die Einschränkung
palästinensischer Perspektiven und solidarischer
Bewegungen hinarbeitet. Sie initiieren mediale Kam-
pagnen, organisieren Provokationen getarnt als
“Gegenveranstaltungen” und üben gezielt öffentli-
chen Druck auf Kooperationspartner:innen palästi-
na-solidarischer Initiativen aus.
Unterstützt wird dieses Vorgehen durch staatlich
geförderte Einrichtungen wie RIAS Bayern und wei-
tere Monitoring-Stellen. Obwohl deren Arbeitsweise
hinsichtlich methodischer Transparenz und politi-
scher Unabhängigkeit kritisch diskutiert werden
muss, finden ihre Berichte häufig direkte Anwendung
in verwaltungs- und politikbezogene Entscheidungs-
prozesse.
Darüber hinaus bestehen personelle und ideologi-
sche Überschneidungen mit Organisationen wie
dem Jüdischen Nationalfonds (JNFKKL), der ethni-
sche Säuberung und Vertreibung des palästinensi-
schen Volks fördert, oder der rechtsnationalen isra-
elischen Bewegung Im Tirtzu, deren Narrative auf
diese Weise in zivilgesellschaftliche und politische
Diskurse eingespeist werden.
15
Parallel dazu etabliert sich eine digital vernetzte
Praxis der Beobachtung und Skandalisierung palästi-
na-solidarischer Positionen. Einzelne Aussagen
werden aus dem Kontext gelöst, öffentlich skandali-
siert und zum Ausgangspunkt institutioneller Reakti-
onen gemacht – mit potenziell einschüchternder
Wirkung für die Betroffenen.
Diese Dynamiken sind eingebettet in eine breiter
angelegte diskursive Verschiebung, in der jede Kritik
an israelischer Politik zunehmend pathologisiert
wird. Daraus lässt sich eine Ordnung” beobachten,
die weniger auf demokratische Pluralität als auf
Kontrolle, Ausgrenzung und ideologische Disziplinie-
rung abzielt. Während der Einsatz gegen Antisemitis-
mus offiziell als zentrales Motiv geltend gemacht
wird, dient dieser vielfach der politischen Marginali-
sierung kritischer Stimmen, die sich gegen koloniale
Gewalt, Apartheid und für menschenrechtliche
Anliegen positionieren.
Konkret folgt das Netzwerk einer konsistenten
repressiven Methodik und Strategie, die sich in fol-
genden Schritten beobachten lässt:
a) Diskursive Umetikettierung
Kritik an israelischer Besatzungs- oder Apartheidpo-
litik wird nicht inhaltlich geprüft, sondern diskursiv
umgedeutet – z.B. als verdeckter Judenhass, „isla-
mistischer Terrordiskurs“ oder Verschwörungsideolo-
gie. Begriffe wie „Nakba“, „Apartheid“ oder „Koloni-
alismus gelten dabei nicht als analytische Katego-
rien, sondern als ideologische Marker, die als antise-
mitisch gelesen werden.
Beispiele für diskursive Umetikettierung,
Moralisierung und Dämonisierung
b) Moralisierung und Dämonisierung
Die Sprache ist geprägt von moralischer Polarisie-
rung. Aktivist:innen werden nicht kritisiert, sondern
als Täter:innen“, „Kompliz:innen“, „radikale Islamist:
innen oder gar Verräter:innenkodiert. Diese
sprachliche Eskalation erzeugt ein vergiftetes Dis-
kursklima, in dem solidarisches Handeln als potenzi-
elle Gefahr dargestellt wird.
c) Personalisierte Delegitimierung
Einzelpersonen aus der Bewegung werden öffentlich
exponiert – etwa durch Namensnennungen, Verlin-
kungen, Screenshots oder implizite Schuldzuweisun-
gen. Dabei werden ihre Aussagen entkontextualisiert
und verallgemeinert, um Kollektivschuld zu erzeu-
gen. Diese Praxis erinnert an moderne Varianten des
klassischen Doxing: eine Mischung aus digitaler
Überwachung, öffentlicher Bloßstellung und repres-
sivem Community-Mobbing.
d) Institutionelle Eskalation
Die Skandalisierung einzelner Aussagen oder Veran-
staltungen wird genutzt, um institutionelle Konse-
quenzen zu erzwingen: Veranstaltungen werden
abgesagt, Räume entzogen, Kooperationen beendet.
Hochschulen, Kulturinstitutionen oder zivilgesell-
schaftliche Träger sehen sich unter Druck gesetzt –
teilweise durch koordinierte Beschwerden, Medien-
kampagnen oder politische Interventionen.
e) Koordination mit staatlichen Stellen
Zentral ist die enge Verzahnung mit staatlichen
Ämtern – etwa durch den bayerischen Antisemitis-
musbeauftragten Ludwig Spaenle. Dieser über-
nimmt Narrative und Forderungen aus dem Netz-
werk, verleiht ihnen politischen Nachdruck und
institutionalisiert so deren Argumentation.
Die Folge: Öffentliche Erinnerungsarbeit an die
Nakba, Kritik an israelischer Staatsgewalt oder Men-
schenrechtsforderungen werden mit dem General-
verdacht des Antisemitismus belegt – und somit
delegitimiert.
Die zuvor beschriebenen Mechanismen gewinnen
ihre Schlagkraft nicht im Abstrakten, sondern durch
das konkrete Handeln einzelner Institutionen und
Personen, die sie gezielt umsetzen.
Diese Akteure verfügen über politische, institutio-
nelle oder mediale Reichweite und prägen dadurch
maßgeblich, welche Stimmen im öffentlichen
Raum gehört, marginalisiert oder ganz ausge-
schlossen werden.
Die folgenden Profile illustrieren anhand ausgewähl-
ter Beispiele, wie die beschriebenen Strategien in der
Praxis wirksam werden – von der diskursiven Umeti-
kettierung legitimer Kritik über die Moralisierung
und Dämonisierung politischer Gegner:innen bis hin
zu institutionellen Sanktionen. Sie zeigen, wie staat-
liche und zivilgesellschaftliche Strukturen ineinan-
dergreifen, um palästina-solidarische Positionen sys-
tematisch zu delegitimieren.
Ludwig Spaenle
Antisemitismusbeauftragter des Freistaates Bayern seit 2018
Einfluss und Rolle im Netzwerk:
Spaenle verfügt durch sein Amt über erheblichen
politischen und symbolischen Einfluss auf die Defini-
tion dessen, was in Bayern als antisemitisch gilt.
Seine Amtsführung trägt maßgeblich zur
Auswei-
tung des Antisemitismusbegriffs auf kritische
Stimmen gegenüber israelischer Politik bei, was zu
einer systematischen Verdrängung palästinensischer
Perspektiven aus dem öffentlichen Raum führt.
Zentrale Beispiele für Wirken und Eingriffe:
Verhinderung des „Pro-Palästina-Camps“ vor der
LMU München in 2024: Spaenle forderte die Aber-
kennung der Genehmigung und begründete dies mit
dem Vorwurf, dort werde antisemitische Propaganda
verbreitet. Eine inhaltliche Prüfung oder Differenzie-
rung zwischen antisemitischen Inhalten und legiti-
mer Kritik an der israelischen Besatzungspolitik blieb
dabei aus. Stattdessen wurden ganze Bewegungen
pauschal unter Generalverdacht gestellt.
16
Blockade von Gedenkveranstaltungen:
Spaenle sprach sich explizit gegen Veranstaltungen
aus, die an die Verbrechen am palästinensischen Volk
durch Israel erinnern. Er deutet solches Gedenken
regelmäßig als Angriff auf Israel und setzt sie mit
antisemitischen Positionen gleich
17
– ungeachtet
historischer Faktenlagen und zahlreicher Analysen,
Berichte und Urteile, die Israels Vorgehen in Paläs-
tina als Apartheid, illegale Besatzung, ethnische Säu-
berung und Genozid identifizieren.
Methodische Merkmale:
Selektive Quellenwahl: starke Orientierung an
Berichten von RIAS Bayern, deren Methodik und
politische Unabhängigkeit höchst umstritten sind
(siehe unten)
18
Rhetorische Pauschalisierung: Gleichsetzung von
Kritik an israelischer Politik mit Angriffen auf
jüdisches Leben
Nutzung institutioneller Autorität zur politischen
Marginalisierung von Akteur:innen und Initiativen
Auswirkungen:
Durch diese Praxis etabliert Spaenle eine Art de-fac-
to-Definitionsmacht: Er entscheidet maßgeblich
mit, welche Ausdrucksformen als zulässig gelten und
welche als antisemitisch geächtet werden. Damit
verschiebt sich die Grenzziehung zwischen legitimer
Kritik und verbotener Rede aus dem Bereich pluraler
demokratischer Debatte hin zu einer zentralisierten
Autoritätsentscheidung.
Er verstärkt dadurch eine Logik der Repression, die
andere Behörden, Kulturinstitutionen und zivilge-
sellschaftliche Akteur:innen unter Druck setzt, sich
ebenfalls gegen palästinensische Perspektiven zu
positionieren.
Pro-israelische Demonstration von München ist bunt!
gegen das Palästina-Camp vor der Ludwigs-Maximilian-
Universität. An der Demonstration beteiligte sich auch der
bayerische Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle.
Ludwig Spaenle spricht regelmäßig auf pro-israelischen
Demonstrationen und Kundgebungen, bei denen das geno-
zidale Vorgehen Israels geleugnet oder gerechtfertigt wird.
RIAS Bayern
Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern,
staatlich geförderte Meldestelle für antisemitische Vorfälle.
19
Einfluss und Rolle im Netzwerk:
RIAS Bayern tritt öffentlich als unabhängige Monito-
ring-Stelle auf, die antisemitische Vorfälle dokumen-
tiert. In der Praxis dient die Einrichtung jedoch als
zentraler Akteur in der Verschiebung der Antisemi-
tismusdefinition, indem sie Kritik an israelischer
Politik regelmäßig als „israelbezogenen Antisemitis-
museinstuft. Diese Kategorisierung hat erheblichen
Einfluss auf politische Debatten, Verwaltungsent-
scheidungen und die Legitimität palästinensischer
oder solidarischer Initiativen.
Zentrale Beispiele für Wirken und Eingriffe:
Legitime Kritik an der israelischen Politik wird syste-
matisch in die Kategorie „israelbezogener Antisemi-
tismus eingeordnet. Konkret im Jahresbericht 2024:
Erfassung von 1.515 antisemitischen Vorfällen in
Bayern – nahezu doppelt so viele wie 2023. Rund
80% dieser Fälle wurden als israelbezogen klassifi-
ziert, inklusive zahlreicher Protestaktionen und poli-
tischer Äußerungen gegen die israelische Besat-
zungspolitik.
20
Ein Bericht der israelischen NGO Alliance Remem-
brance, erstellt von einem israelischen Forscher, kriti-
siert die politischen Auswirkungen der Arbeit von
RIAS scharf:
21 22
RIAS betont israelbezogenen Antise-
mitismus übermäßig, obwohl dieser statistisch gar
nicht im selben Ausmaß auftrete. Die Darstellung
antisemitischer Vorfälle sei von „tiefgreifender poli-
tischer Voreingenommenheit“ geprägt, die die Per-
spektive der israelischen Rechten begünstige. Die
Studie verweist auf „undurchsichtige Methodenund
eine „krude Auffassung von Antisemitismus als ewiger
und unnachgiebiger Feindseligkeit, was zutiefst
besorgniserregend sei. Angesichts der öffentlichen
Autorität und Reputation von RIAS habe dies reale
Folgen: die Stigmatisierung von Migrantengemein-
schaften, die Einschränkung politischer Meinungs-
äußerung und die Marginalisierung jüdischer und
israelischer Menschenrechtsaktivist:innen in
Deutschland.
23
Methodische Merkmale:
RIAS konstruiert "israelbezogener Antisemitis-
mus" als Kategorie und schafft dadurch ein ver-
zerrtes Bild antisemitischer Gefahrenquellen
Fehlende Kontextprüfung: anonyme Meldungen
werden übernommen, ohne Rückfrage oder Dif-
ferenzierung zwischen Antisemitismus und legiti-
mer Kritik
Ausblendung alternativer Deutungen und histo-
risch-kontextualisierter Analysen
Hohe Abhängigkeit von politisch aufgeladenen
Definitionen, die mit den Mechanismen a) Diskur-
sive Umetikettierung und b) Moralisierung/Dämo-
nisierung korrespondieren
Auswirkungen:
Die statistische Erfassung und Kategorisierung durch
RIAS Bayern hat unmittelbare Folgen für öffentliche
Debatten und institutionelle Entscheidungen. Sie
trägt zur
Stigmatisierung migrantischer Gemein-
schaften bei, schränkt den politischen Ausdrucks-
raum von palästina-solidarischen Bewegungen ein,
die die israelische Regierungspolitik kritisieren.
Dadurch wird der Diskurs nicht neutral dokumen-
tiert, sondern in Richtung einer restriktiven, poli-
tisch konformen Deutung reguliert.
Statement von RIAS Bayern zu einem Redebeitrag
der Gruppierung Palästina Spricht München.
München ist bunt! e.V.
Zivilgesellschaftliches Bündnis gegen Rechtsextremismus,
Antisemitismus und Rassismus, aktiv in München
Einfluss und Rolle im Netzwerk:
München ist bunt! präsentiert sich als überparteili-
ches, antirassistisches Bündnis für Demokratie und
Menschenrechte. In der Praxis jedoch zeigt die Orga-
nisation im Kontext des Gaza-Krieges und der paläs-
tina-solidarischen Proteste eine klare parteiische
Ausrichtung, die palästinensische Perspektiven mar-
ginalisiert. Anstatt ihre Reichweite zu nutzen, um auf
die humanitäre Katastrophe und die Kriegsverbre-
chen Israels in Gaza aufmerksam zu machen, kon-
zentrieren sich ihre Aktivitäten häufig auf Gegenakti-
onen zu palästina-solidarischen Initiativen und
Demonstrationen. Damit wirkt München ist bunt! als
zivilgesellschaftlicher Verstärker jener Mechanis-
men, die Kritik an israelischer Politik diskursiv
umetikettieren und delegitimieren.
Zentrale Beispiele für Wirken und Eingriffe:
Unterstützung einer Mahnwache gegen das Palästi-
na-Solidaritätscamp vor der LMU München in 2024:
Beteiligung an mehreren Gegenkundgebungen,
angemeldet von einer Person mit offenem Bezug zur
ultranationalistischen, rechtsextremen israelischen
Gruppierung Im Tirtzu.
24
Veranstaltungen mit pro-zionistischen/israelischen
Organisationen: Vorsitzende von München ist bunt!
und SPDStadträtin Micky Wenngatz trat bei Forma-
ten mit israelischen Militärsprechern und Gruppen
wie der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) auf,
ohne kritische Distanz zur israelischen Regierungs-
politik zu zeigen.
25
Aufruf Schützt unsere Synagoge: Aktion im Juli
2025, inszeniert als Schutz jüdischen Lebens, jedoch
inhaltlich gegen zeitgleich stattfindende palästina-
solidarische Demonstrationen gerichtet – ohne Hin-
weis auf eine konkrete Bedrohungslage.
26
Methodische Merkmale:
Selektive Solidarität: Engagement gegen Rechts-
extremismus in Deutschland, gleichzeitiges Aus-
blenden oder sogar Unterstützung der rechtsex-
tremen israelischen Regierung und Siedlerbewe-
gung
Politische Symbolhandlungen, die den Schutz
jüdischen Lebens als Argument gegen palästina-
solidarische Proteste instrumentalisieren
Enge Vernetzung mit Akteur:innen, die bekannte
Positionen der israelischen Rechten vertreten
Anwendung der bereits ausgeführten Mechanis-
men Moralisierung/Dämonisierung und Persona-
lisierte Delegitimierung, indem palästina-solida-
rische Akteur:innen als Bedrohung dargestellt
werden
Auswirkungen:
München ist bunt! verstärkt durch ihre selektive The-
menwahl und symbolpolitischen Aktionen ein Klima,
in dem palästinensische und solidarische Stimmen
im öffentlichen Raum delegitimiert werden. Die ein-
seitige Positionierung schwächt das eigene Selbst-
verständnis als pluralistisches, menschenrechtsori-
entiertes Bündnis und trägt dazu bei, dass Antisemi-
tismusvorwürfe als machtpolitisches Instrument
gegen emanzipatorische Bewegungen genutzt
werden.
Diese Praxis verengt den politischen Raum
nicht nur für palästina-solidarische Initiativen,
sondern auch für jüdische Stimmen, die die israeli-
sche Regierungspolitik kritisch sehen.
Instagram-Post, in dem Hetzel darüber spricht, eine pro-israe-
lische Kundgebung gegenüber des LMUProtestcamps orga-
nisiert zu haben. Auch München ist bunt! hatte sich an dieser
Aktion beteiligt.
Gerald Hetzel (ganz rechts), ein Kooperationspartner von
München ist bunt! und Mitglied der Deutsch-Israelischen
Gesellschaft, posiert im illegal besetzten Westjordanland
mit israelischen Soldaten und Mitgliedern der rechtsex-
tremen Gruppierung Im Tirtzu.
Bei einer von München ist bunt! organisierten Demonstration,
an der auch der bayerische Antisemitismusbeauftragte
Ludwig Spaenle teilnahm, wurden ganz offen Plakate gezeigt,
die Palästinenser:innen entwürdigen und die die Gruppierung
Palästina Spricht mit Hamas und Hisbollah gleichsetzt.
Akteursnetzwerke und
Architektur selektiver Solidarität
Die Profile von Ludwig Spaenle, RIAS Bayern und
München ist bunt! * verdeutlichen, dass es sich bei
der beschriebenen Dynamik nicht um das Handeln
einzelner „Ausreißer handelt, sondern um ein syste-
matisch verknüpftes Netzwerk aus staatlichen und
zivilgesellschaftlichen Akteuren. Diese agieren
zwar aus unterschiedlichen institutionellen Rollen
heraus – politische Amtsautorität, dokumentarische
Instanz, zivilgesellschaftliches Bündnis – wirken aber
funktional komplementär:
Definition & Normsetzung (Spaenle)
zieht neue Grenzlinien, die legitime Kritik an der
israelischen Regierungspolitik systematisch in
den Verdachtsbereich des Antisemitismus rücken.
Legitimation der Repression (RIAS Bayern)
schafft verzerrte statistische Grundlagen, die
restriktive Maßnahmen vermeintlich empirisch
absichern.
Zivilgesellschaftliche Resonanz & Mobilisierung
(München ist bunt!)
verstärkt durch symbolpolitische Aktionen die
Marginalisierung palästina-solidarischer Positio-
nen und Aktuere.
Dieses Zusammenspiel erzeugt eine geschlossene
Architektur selektiver Solidarität, in der morali-
sche Legitimation, institutionelle Autorität und
scheinbar unabhängige Expertise sich gegenseitig
bestätigen. Antisemitismus wird dabei nicht als reale
Bedrohung adressiert, sondern als politisches Instru-
ment genutzt, um politische Deutungshoheit zu
sichern: Die israelische Regierungspolitik wird
strukturell gegen fundamentale Kritik abge-
schirmt, während palästinensische Lebensrealitä-
ten unsichtbar oder illegitim gemacht werden.
Das Ergebnis ist eine Verschiebung von pluralisti-
scher Streitkultur hin zu einem kontrollierten Dis-
kurs, in dem Definitionsmacht und politische Loyali-
tät wichtiger sind als menschenrechtsorientierte
Debatten. Dies untergräbt das Recht auf Protest
und erschwert die Entwicklung inklusiver, transna-
tionaler Solidarität.
* Die drei genannten Akteure stellen einen kleinen Auszug
des anti-palästinensischen Netzwerks in München dar.
StadträtinnenVorsitzende/
Mitglied
Ludwig Spaenle,
Antisemitismusbeauftragter
Monitoring-
Organisationen
München ist bunt!
Universitäten
Stadt München
Micky Wenngatz, SPD
Mona Fuchs, Grüne
u.a. Israelische Armee, Im Tirtzu, Jüdischer Nationalfond,
Deutsch-Israelische Gesellschaft
Zusammenarbeit mit Vertreter:innen zionistischer
Organisationen in Israel und Deutschland
verweigert Räumlichkeiten und
Genehmigungen für Demonstrationen;
diffamiert palästinensischen Aktivismus
diffamiert palästinensischen Aktivismus;
reguliert normativen Rahmen für
palästinensischen Aktivismus
verweigern Räumlichkeiten;
wissenschaftliche Repression und Zensur
diffamiert palästinensischen
Aktivismus
gemeinsame
Veranstaltungen
diffamieren palästinensischen Aktivismus;
liefern Argumentationsgrundlagen für
politische Repression
Antisemitismus als Waffe
Wenn Kritik an Israel zum Schweigen verdammt wird
Die gegenwärtige Debatte um Antisemitismus in
Deutschland und international ist von einer signifi-
kanten Begriffsverschiebung geprägt, die legitime,
menschenrechtlich fundierte Kritik an der Politik des
Staates Israel zunehmend delegitimiert und krimina-
lisiert.
Im Zentrum dieses Phänomens steht die Arbeitsde-
finition der International Holocaust Remembrance
Alliance (IHRA)
27
, die ursprünglich als Orientierungs-
hilfe zur Erkennung von Antisemitismus konzipiert
wurde, mittlerweile jedoch als politisches Instru-
ment zur Einschränkung des öffentlichen Diskur-
ses fungiert. Ihre breite Akzeptanz durch staatliche
Institutionen, politische Akteure und Teile der Zivil-
gesellschaft unterstreicht ihre normative Kraft.
Diese Definition dient zur Instrumentalisierung des
Antisemitismusbegriffs, indem sie als rhetorisches
Schutzschild fungiert, das zugleich zur ideologischen
Waffe avanciert, um berechtigte Kritik an israeli-
scher Siedlungs-, Apartheid- und Menschenrechts-
politik zu diskreditieren.
28 29 30 31
Die Folgen sind viel-
fältig und manifestieren sich in realen Restriktionen
der Meinungsfreiheit:
So hat die Ludwig-Maximilians-Universität München
Ende 2024 die Raumreservierung für einen Vortrag
der UNSonderberichterstatterin Francesca Alba-
nese zu Fragen von Kolonialismus, Menschenrechten
und Völkerrecht mit Verweis auf erwartete politi-
sche Kontroversen und “mutmaßlichen Antisemitis-
mus”
32 33
storniert. Analog wurden zahlreiche Veran-
staltungen zu Themen wie der Nakba (die Vertrei-
bung und Ermordung eines Großteils des palästinen-
sischen Volks in 1948), der israelischen Besatzung
oder der Solidarität mit Gaza aufgrund von Antise-
mitismusvorwürfen abgesagt – teils durch universi-
täre Gremien, teils unter politischem Druck.
Der Fall des jüdisch-israelischen Historikers Ilan
Pappé illustriert ebenfalls diese Problematik: Sein
Vortrag im November 2023 in München wurde
zunächst durch die Stadt München aufgrund der
Annahme antisemitischer Inhalte untersagt. Erst
eine gerichtliche Verfügung ermöglichte die Durch-
führung, wenngleich die Stadt München sich
öffentlich von der Veranstaltung distanzierte.
34
Ausschnitt aus dem Bericht des BR über die Absage der
Veranstaltung mit Francesca Albanese
24/27
Dieses Beispiel verdeutlicht die Spannungen zwi-
schen Meinungsfreiheit und Antisemitismusdebatte,
insbesondere wenn pro-palästinensische Perspekti-
ven thematisiert werden.
Die zunehmende Marginalisierung pro-palästinensi-
scher Stimmen – von Kulturschaffenden, Aktivist:in-
nen und Wissenschaftler:innen – zeigt sich auch
darin, dass deren
Äußerungen oft reflexhaft als
antisemitische Provokationen interpretiert
werden. So wurde im Oktober 2024 eine Podiums-
diskussion in der Evangelischen Stadtakademie Mün-
chen kurz vor Durchführung abgesagt, nachdem
gegen den palästinensischen Aktivisten Fuad
Hamdan Antisemitismusvorwürfe erhoben wurden,
die auf seiner Kritik an Israels Politik und Kriegsver-
brechen basierten.
35 36
Diese Entwicklungen schützen nicht das jüdische
Leben, sondern ermöglichen es einem Staat, sich
durch die Diffamierung kritischer Stimmen der
internationalen Kritik zu entziehen.
Es entsteht ein repressives Klima, in dem selbst jüdi-
sche Antizionist:innen wie Judith Butler, Ilan Pappé
oder Noam Chomsky als „selbsthassende Juden“ oder
Verräter:innen diffamiert werden. Ihre langjährige
menschenrechtliche Arbeit wird marginalisiert,
sobald sie Israels Besatzungs- und Apartheidpolitik
kritisieren.
Öffentliche Distanzierung der Stadt München von der gerichtlich
genehmigten Buchvorstellung des jüdischen israelischen Histori-
kers Ilan Pappé .
Wie ein Essay im New Yorker („The Problem With
Defining Antisemitism“) kritisch herausstellt, wird die
IHRADefinition zunehmend als taktisches Mittel
eingesetzt – nicht zur analytischen Erfassung von
Antisemitismus, sondern zur politischen Stigmati-
sierung oppositioneller Positionen ohne rechtss-
taatliche Kontrolle. Die absichtliche definitorische
Unschärfe ist dabei ein strategischer Vorteil.
37
Die zugrundeliegende Logik ist paradox: Wenn jede
Kritik als antisemitisch deklariert wird, erlischt das
Recht auf legitime Kritik. Das Ergebnis ist nicht
Schutz vor Antisemitismus, sondern eine Form von
Zensur.
Daher wird Antisemitismus nicht mehr bekämpft,
sondern als politisches Instrument genutzt, um Dis-
sens zu unterdrücken. Dies führt zu einer Entwer-
tung des Begriffs – seiner moralischen Schärfe, ana-
lytischen Klarheit und historischen Bedeutung.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage:
Was bedeutet es für den öffentlichen Diskurs,
wenn das Leid eines Kindes in Gaza nicht betrau-
ert werden darf, ohne antisemitischen Verdacht
zu erregen?
Was bedeutet es, wenn jüdische Stimmen gegen
Apartheid marginalisiert werden, weil sie angeb-
lich nicht „repräsentativ seien?
Und was bedeutet es, wenn Antisemitismus, der
reale Hass auf Jüdinnen und Juden, zu einem dif-
fusen Schlagwort wird, mit dem staatliche
Akteure und Medien palästinensische Kritik zum
Schweigen bringen?
Diese Entwicklungen zeigen, dass der Antisemitis-
musbegriff heute vielfach pervertiert und als poli-
tische Waffe instrumentalisiert wird.
Angriffe und Einschüchterungsversuche gegenüber pro-
palästinensischen Aktivist:innen nehmen in München
immer weiter zu. Hier wurde das Haus einer Aktivistin
angegriffen, die eine Fahne mit der Aufschrift „Nie wieder
gilt auch für Gaza“ an ihrem Fenster angebracht hatte.
Struktureller Rassismus und Komplizenschaft
Die deutsche Normalisierung von Gewalt gegen Palästinenser:innen
Was sich in Deutschland und insbesondere in Mün-
chen seit dem 7. Oktober 2023 verstärkt und in
neuer Schärfe abzeichnet, ist nicht bloß eine politi-
sche Schieflage oder ein mediales Versäumnis – es ist
der
sichtbare Ausdruck eines tief verwurzelten
anti-palästinensischen Rassismus, der sich quer
durch Institutionen, Behörden, Medien und die kul-
turelle Öffentlichkeit zieht. Es ist ein strukturelles
System, das nicht nur einzelne Menschen trifft,
sondern eine ganze kolonisierte Identität zum
Schweigen bringen will.
Dieser Rassismus hat viele Gesichter, aber ein klares
Ziel: Ausschluss, Kontrolle, Zerstörung.
Was hier geschieht, ist keine Debatte.
Es ist eine systematische Entpolitisierung und Ent-
menschlichung palästinensischer Existenz eine
Repression, die nicht auf einzelne Äußerungen zielt,
sondern auf die gesamte Ausdrucksform eines unter-
drückten Volkes.
Und währenddessen
geschieht das Unfassbare:
In Gaza werden Städte ausgelöscht. Universitäten
und Schulen werden vollkommen zerstört. Kinder
werden lebendig unter Trümmern begraben.
Die ganze Bevölkerung in Gaza wird ausgehungert.
Israelische Minister sprechen offen von ethnischer
Säuberung und dem Auslöschen des kompletten
palästinensischen Volks.
Doch in deutschen Medien herrscht Schweigen –
oder, schlimmer noch: sie übernehmen das Sprach-
muster der Täter. Begriffe wie Sicherheitsopera-
tion“, „chirurgischer Einsatz“ oder Verlust auf beiden
Seiten“ verschleiern, was tatsächlich geschieht: die
Normalisierung eines Genozids.
Wer dennoch ausspricht, was nicht gesagt werden
darf – werGaza und „Massaker“ in einem Satz
nennt, wer ein Palästinensertuch trägt oder die
Bilder ermordeter palästinensischer Kinder auf einer
Demo hochhält – wird angezeigt, verhaftet oder
geächtet. Solidarität wird zur Bedrohung erklärt,
Menschlichkeit zur Straftat.
Dieses Schweigen ist keine Neutralität.
Es ist aktive Komplizenschaft.
Und wenn wir dieses System nicht beim Namen
nennen, sind wir alle auch ein Teil davon.
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